Ich kann nicht mit dir spielen“, sagte der Fuchs. „Ich bin noch nicht gezähmt!“
„Ah, Verzeihung!“ sagte der kleine Prinz. Aber nach einiger Überlegung fügte er hinzu:
„Was bedeutet „zähmen“?“ […]
„Zähmen, das ist eine in Vergessenheit geratene Sache“, sagte der Fuchs.
„Es bedeutet, sich „vertraut machen“.“
Antoin de Saint-Exupéry, Der Kleine Prinz
Nein, es geht nicht ums Zähmen, trotzdem passt dieses Zitat ganz gut, denn es geht ums Vertraut machen. Das englische Wort trifft es gut: familarisation – Familisierung.
Ein neuer Tagesablauf, viele Kinder, eine fremde Frau, eine andere Umgebung – all das muss das Kind kennenlernen.
Miteinander vertraut werden braucht etwas Zeit. Je früher wir uns füreinander entscheiden, desto besser. Schon lange vor Vertragsbeginn können gemeinsame Spaziergänge und Spielplatzbesuche stattfinden.
In der ersten Woche kommt das Kind mit seiner Begleitung, wenn alle anderen Kinder angekommen sind, was gegen 9.30 Uhr soweit ist. Wir werden zusammen das zweite Frühstück einnehmen und am Montag zum Freispiel ins Spielzimmer gehen. Nach etwa anderthalb Stunden verabschieden wir uns.
Dienstag gehen wir für eine Stunde spazieren.
Mittwoch backen wir zusammen.
Am Donnerstag geht es zum Markt. Da versuchen wir die erste Trennung. Wenn alle im Krippenwagen sitzen, verabschiedet sich die Begleitung und wir gehen ohne sie los. Sie muss telefonisch erreichbar sein, damit sie jederzeit dazukommen kann.
Klappt das, dann versuchen wir, ob es am Freitag nur mit Bringen klappt. Dann kommt die Begleitung nach dem Malen abholen.
Haben die Trennungen geklappt, starten wir in der zweiten Woche mit Bringen und Abholen, doch die Verweildauer bleibt bei ca. anderthalb Stunden.
Hat es noch nicht geklappt, wiederholen wir die erste Wochen.
In der dritten Woche dehnen wir die Zeit bis 12 Uhr aus.
In der vierten Woche isst das Kind am Dienstag das erste Mal mit uns und an Donnerstag schläft es nach dem Essen hier.
In der Regel gelingt die Eingewöhnung in vier Wochen, doch ist dies keine Garantie. Manchmal dauert es länger.
Es hilft, wenn ich die Familie besuchen komme, so dem Kind und der Familie näher komme. Es kann auch helfen, kurzfristig die Tagesroutine zu ändern und mehr spazieren zu gehen.
Aber eigentlich ist es der gleichbleibende Ablauf, der für Sicherheit sorgt. Das Kind lernt schnell, was auf was folgt und was es erwarten kann.